Frank Rosenthal arbeitet mit großer Präzision bis heute an einem Werk, das wesentliche Fragen zur Malerei aufgreift. Sein Schaffen erweist sich über die Jahre als kühl kalkulierender Prozess. Farbe und Form, Struktur und Leere, Raum und Fläche eröffnen in jedem Werk und jeder Serie einen Diskurs über die Abstraktion, der ebenso sachlich und analytisch wie spielerisch und poetisch sein kann. Das hervorstechende Merkmal der Werke Rosenthals ist, dass sie trotz ihrer Abstraktheit den Betrachter nie in ein nur rein formales Bilduniversum führen. Wenn sie zwischen allen möglichen Gegensätzen, zwischen Geometrie und Gestik, Struktur und Sinnlichkeit, Fülle und Leere, eine immer gefährdete, aber doch haltbare Balance herstellen, erzählen sie zugleich von unserer Sehnsucht nach Harmonie und Homöostase.
Die Präsentation findet anlässlich des Erscheinens der Monografie »Frank Rosenthal« in der Reihe „Kunst der Gegenwart aus Niedersachsen“ statt. Die Reihe wird seit 2012 von der Stiftung Niedersachsen herausgegeben.