17.03.2010 - 02.05.2010
Mit der Popularisierung der Fotografie, den immer kleiner und leichter zu bedienenden Fotoapparaten schwindet im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend das Bedürfnis, gemalte oder gezeichnete Porträts der Lieben von Künstlern anfertigen zu lassen. Das künstlerische Porträt beschränkt sich fast ausschließlich auf die Selbstdarstellung der Künstler, die nie wirklich aufhören, das eigene Ich zu befragen und im Selbstporträt eine Art der Bewältigung des Älterwerdens, der Vergänglichkeit des Lebens, ein „memento mori“ gesehen haben. Ein besonders bekanntes Beispiel hierfür ist Max Beckmann, der Zeit seines Lebens nie aufgehörte, sich in Grafiken, Zeichnungen und Gemälden selbst darzustellen.
Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen: Künstler, die aus dem Porträt ganze Werkreihen gemacht haben, die häufig ohne Auftrag durch Dritte entstanden sind. Bekannt geworden sind die Porträts von Franz Gertsch, von Chuck Close oder Andy Warhol, die skurrilen Porträts von C. F. Reuterswärd und seiner erfundenen Künstler und schließlich die vielen Darstellungen der Frauen und Lebensgefährtinnen von Pablo Picasso, die es in unzähligen Variationen gibt.
Zur Ausstellung kommen außerdem Porträts von Käthe Kollwitz, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Otto Müller, Marc Chagall, Fritz Burger-Mühlfeld, August Heitmüller, Grete Jürgens, Edgar Scheibe, Carl Fredrik Reuterswärd, Dieter Roth, Horst Antes u. w. m.