29.05.2011 - 21.08.2011
"Wir konstruieren Geschichte mithilfe von Fotografien. Fotografien erst geben ihr eine Form", sagt Bahman Jalali (1944-2010).
Der iranische Fotograf Bahman Jalali hat an der visuellen Geschichte des Iran entscheidend mitgeschrieben. Als Fotograf, aber auch als Publizist, Historiker, Vermittler und Lehrer war er maßgeblich an der wachsenden gesellschaftlichen Wertschätzung der Fotografie als künstlerisches Mittel in seinem Land beteiligt. Sein umfangreiches Werk ist außerhalb des Iran jedoch wenig bekannt, die Retrospektive im Sprengel Museum Hannover wird die erste Ausstellung seiner Arbeiten in Deutschland sein.
Ein methodisches Charakteristikum der fotografischen Arbeiten von Bahman Jalali ist es, über Jahre und Jahrzehnte hinweg Bild-Essays zu erarbeiten. Seine Projekte haben dabei immer den Iran, seine Menschen und seine Kultur zum Gegenstand.
Jalali führte seine Dokumentationen durchweg im eigenen Auftrag, als Zivilperson und ohne direkten Verwertungszusammenhang durch. Seine klarsichtigen Reflexionen über sein Land sind auch für uns, die "fernen Beobachter", deren Blick meist durch die täglichen Informationen aus den Medien verstellt ist, von großer Bedeutung. (Christine Frisinghelli, Im Namen der Jury)
Bisherige Preisträger des SPECTRUM - Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen waren Robert Adams, Thomas Struth, John Baldessari, Sophie Calle, Martha Rosler und Helen Levitt.
Die diesmalige Jury setzte sich zusammen aus Geoffrey Batchen (New York, korrespondierend), Frits Gierstberg (Rotterdam), Christine Frisinghelli (Graz) und Inka Schube sowie Joachim Werren (beide Hannover).