Wilhelm Schürmann, geboren 1946 in Dortmund, studierte Chemie, bevor er sich ca. 1971 der Fotografie zuwandte. Er war für verschiedene Tageszeitungen tätig, unterrichtete Fotografie und gründete 1973 mit Rudolf Kicken eine der ersten Galerien für Fotografie. Heute zählt er zu den einflussreichsten Sammlern zeitgenössischer Kunst.
In den ausgehenden 1970er-Jahren fotografierte Schürmann vor allem in Aachen und im Dreiländereck Belgien-Deutschland-Niederlande. In einer dem Alltäglichen in ebenso nüchternen wie präzisen Kompositionen zugewandten Bildsprache beschreibt er urbane Situationen. Er folgt keinen festen Bildmustern. Vielmehr findet er sie vor Ort in den gegebenen Strukturen mit großer Klarheit immer wieder neu. 1979 stellte Klaus Honnef Arbeiten des Fotografen in der inzwischen legendären und gemeinsam mit Schürmann konzipierten Überblicksausstellung "In Deutschland. Aspekte gegenwärtiger Dokumentarfotografie" im Rheinischen Landesmuseum Bonn vor.
Die Ausstellung im Sprengel Museum Hannover ermöglicht, auf der Grundlage der Kunstsammlung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Sammlung des Museums, eine Wiederbegegnung mit dieser frühen Schaffensphase Wilhelm Schürmanns.