Die italienische Kunst erreichte in der Monumentalmalerei einen ihrer Höhepunkte. Michelangelos „Sixtinische Decke“, das „Jüngste Gericht“, Fresken Raffaels, Pietro da Cortonas und Tiepolos zählen zu den einprägsamsten Werken menschlicher Erfindungskraft. Am Beginn dieses Erfolgs steht Andrea Mantegna. Für eines seiner Hauptwerke, den „Triumphzug Cäsars“, der aus zehn großformatigen ursprünglich an eine Wand montierten Tafeln bestand, präsentierte er um 1500 als Novum auch eine Fassung im Kupferstich (Abb.). Seit dieser Zeit finden sich in der Druckgraphik unterschiedlichste Wand- und Deckenbilder widergespiegelt. Aus Kunst entstand neue Kunst unter der Voraussetzung, Komplexes und Großes ins leicht Lesbare und Handliche der Graphik zu überführen. Die Blätter konnten allerorts bewundert werden und prägten die Vorstellung von den Urbildern nachhaltiger als diese selbst. Die Ausstellung überrascht mit rund 120 Werken, die in Größe und Form ungewöhnlich markant, attraktiv und künstlerisch ausgereift sind.