Per Kirkeby (*1938 in Kopenhagen) ist international der bedeutendste Vertreter der skandinavischen Gegenwartskunst. Der angehende Geologe trat 1962 der Experimental Art School in Kopenhagen bei und fand eine Bildsprache, die facettenreich und in verschiedensten künstlerischen Medien um Metamorphosen der Natur kreist. Stets betonte Kirkeby dabei sein Selbstverständnis als Maler. Vor diesem Hintergrund sind auch seine dreidimensionalen Arbeiten zu sehen, die er neben seinen berühmten Backsteinskulpturen seit den frühen 1980er-Jahren als Bronzegüsse schuf. Mit Beginn der künstlerischen Laufbahn Kirkebys entstand ein umfangreiches druckgraphisches Œuvre, das sich gleichberechtigt neben den anderen Gattungen behauptet. Die Ausstellung konfrontiert zum ersten Mal in dieser Fokussierung zahlreiche Kaltnadelradierungen und Holzschnitte mit einer Reihe von Skulpturen aus Bronze. Jüngst aufgetauchte Holzschnitt-Miniaturen aus den späten fünfziger Jahren werden erstmals publiziert. Durch ihre jeweils ausgeprägt haptische Materialität wird in diesen unterschiedlichen Medien etwas Sinnliches fassbar, was etwa die taktil erfahrbaren Oberflächen der Graphiken in eine eigentümliche Affinität zu denen der Plastiken bringt. Die latent vorhandene Tendenz zum Metamorphotischen verbindet sich mit jenem lyrisch gefärbten Klang, den letztlich auch die Farbe in den Gemälden dieses Künstlers in sich trägt.