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Staatliche Kunsthalle Baden-Baden


Lichtentaler Allee 8a
76530 Baden-Baden
Tel.: 07221 300 763
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
Do 11.00-19.00 Uhr

Braucht Gesellschaft Kunst?

20.10.2012 - 17.02.2013
Die Komplexität der Welt ist in den letzten drei Jahrzehnten bei weitem nicht geringer geworden und die Unübersichtlichkeit von ökologischen, sozialen und ökonomischen Prozessen hat in unserer globalisierten Welt immer mehr zugenommen. Doch mitten hinein in diese Konfusion hallen die Stimmen neuer bürgerlicher Bewegungen. Wie ein Keil schiebt sich eine »renovierte« Idee der zivilen Gesellschaft dazwischen, die sich weder als personaler Zusammenschluss von reinen (Wirtschafts-)Subjekten, noch als Subjekt eines wie auch immer legitimierten Herrschaftsanspruchs versteht. Der vor kurzem noch politikverdrossene Bürger wird so zum engagierten, aktiven Teilnehmer an der öffentlichen Diskussion.
Protest und Engagement zugleich werden sichtbar bei der Betrachtung der Demokratiebestrebungen in der Arabischen Welt ebenso wie bei der, nur auf den ersten Blick, lokalen Diskussion um den Neubau eines Bahnhofes in der Landeshauptstadt Stuttgart. Demonstrationen gegen Atomkraft sind nach drei Jahrzehnten wieder zu einer Massenbewegung geworden. Die Bürgerinnen und Bürger wollen sich Gehör verschaffen, sie wollen Mitbestimmung und Selbstbestimmung.
Anhand der beschriebenen Beispiele wird die Notwendigkeit einer globalen Zivilgesellschaft deutlich erkennbar. Von dieser Aufgabenstellung bleibt auch eine staatliche Kunsthalle im 21. Jahrhundert nicht unberührt. Die zeitgenössische Kunst ist ebenso wie das Theater, die Philosophie oder die Literatur ein grundlegendes Instrument innerhalb des zivilgesellschaftlichen Diskurses. Die Institutionen dieser Disziplinen bilden den notwendigen Rahmen zum Dialog und produzieren gewissermaßen die Vorlagen für unser gemeinschaftliches Zusammenleben.
Im Mittelpunkt der Ausstellung »Bilderbedarf« steht deshalb die Frage: Wie und wodurch wirkt die zeitgenössische Kunst augenblicklich in die öffentliche Diskussion ein und in welcher Form hat sie dies in den letzten sechzig Jahren getan?

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