10.05.2008 - 06.07.2008
Die 1971 in Isfahan (Iran) geborene und in Berlin lebende Künstlerin setzt in ihren installativen Arbeiten eine spezifische Material- und Formensprache ein, die es ihr erlaubt, eine Ästhetik von besonderer Tiefe zu entwickeln. Nairy Baghramian zitiert aus dem Formenrepertoire der Moderne und interpretiert minimalistische und konzeptuelle Tendenzen neu. Ihre Arbeiten weisen Spuren vergangener ästhetischer Epochen auf, jedoch werden die Bezüge an Design, Architektur oder Mode aus ihrem Kontext isoliert und in einen neuen Sinnzusammenhang gestellt. Ausgehend vom Alltäglichen arrangiert die Künstlerin komplexe Ensembles, deren vermeintliche Harmlosigkeit durch Verweise auf eine unter der Oberfläche schlummernde Bedeutung erweitert wird. Neben kunsthistorischen und literarischen Themen hinterfragt sie in ihren Arbeiten politische und gesellschaftliche Machtsysteme. Viele der filigranen Konstruktionen changieren zwischen Blockade und Durchlässigkeit, Aufbau und Zusammenbruch. Die Installationen wirken formal präzise und autonom, zugleich jedoch in ihrer eleganten Leichtigkeit verletzlich.