Albrecht Dürer (1471-1528) und Lucas van Leyden (um 1489-1533) haben durch ihre Druckgraphik besonders nachhaltige Wirkungen entfaltet. 1521 trafen die beiden Künstler in Antwerpen zusammen, was im künstlerischen Sinne nicht ohne Folgen bleiben sollte. Denn im direkten Vergleich erweist sich Lucas van Leyden keineswegs nur als Imitator, sondern er nimmt Dürers Themen auf, um sie in eigenständiger und vielfach unkonventioneller Darstellungsweise umzusetzen. Der reiche Bestand der Graphischen Sammlung macht es möglich, eine originelle Auswahl ihrer Kupferstiche, Holzschnitte und Radierungen parallel zu präsentieren. Dabei sollen jedoch nicht die bekannten und immer wieder ausgestellten Folgen im Zentrum stehen (Passionen, Marienleben, Apokalypse). Vielmehr liegt der Fokus auf den damals neuen Themen, die gleich mit Dürers Frühwerk um 1495 einsetzen: Liebespaare und Menschen aus dem Alltag.