21.07.2007 - 21.10.2007
Untrennbar verbunden mit der Geschichte Amerikas ist die frühe Entstehung einer eigenständigen nationalen Kunst. Dass diese bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert ihren Ursprung hat, ist bis heute hierzulande kaum bekannt. Die Staatsgalerie will mit ihrem Partner, dem Bucerius Kunst Forum, Hamburg, durch diese Ausstellung zur Rezeption der ersten amerikanischen Malerschule in der Neuen Welt anregen.
Daniel Wadsworth gründete 1844 das Wadsworth Atheneum Museum of Art in Hartford, Connecticut. Zuvor war er jedoch schon lange Jahre Mäzen und Impulsgeber für die Pioniere der Malerei, die sich ursprünglich als Porträtisten der Einwanderer und Siedler ihr Brot verdienten. Wadsworth beauftragte bereits in den 1820er Jahren die beiden Maler Thomas Cole und Frederic Edwin Church mit Landschaftsgemälden. Damit wies er ihnen einen Weg zu eigenen Motiven, bot ihnen doch die Besonderheit der unberührten Natur neue Ausdrucksmöglichkeiten.
Um die beiden Protagonisten amerikanischer Landschaftsmalerei Cole und Church bildete sich bald ein lockerer Kreis von Künstlern, die in den Catskill Mountains an den Ufern des Hudson River arbeiteten. Viele Maler der sogenannten Hudson River School gingen aber auch auf Reisen und entdeckten die Neue Welt für sich und ihre Malerei. So folgte Frederic Edwin Church den Spuren Alexander von Humboldts und bereiste in Mittelamerika Länder wie Kolumbien, Ecuador und Mexiko.
Zwar beeinflusst von europäischer Landschaftsmalerei, zeichnen sich die Gemälde dennoch durch einen ganz eigenen Charakter aus. So bestand die einzigartige Herausforderung an die Künstler im bildnerischen Umgang mit der Weite des amerikanischen Kontinents. Die Gemälde machen schließlich anschaulich, wie Wildnis und Weite des amerikanischen Kontinents eine »Vision Amerika« prägten und Landschaft zum Zeugnis nationaler Identität wurde.