Stadtgalerie Saarbrücken, Foto: Anton Minayev
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Stadtgalerie Saarbrücken

Stadtgalerie Saarbrücken, Paul Morrison, Black Grass, Installationsansicht Stadtgalerie Saarbrücken, Foto Anton Minayev
Stadtgalerie Saarbrücken, Paul Morrison, Black Grass, Installationsansicht Stadtgalerie Saarbrücken, Foto Anton Minayev
Stadtgalerie Saarbrücken, Foto: Anton Minayev
Stadtgalerie Saarbrücken, Foto: Anton Minayev

St. Johanner Markt 24
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681 936830
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 12.00-19.00 Uhr
Sa,So 11.00-19.00 Uhr

Moris: The Triumph of the Rat / Gianfranco Foschino: Hidden Stories

06.11.2015 - 31.01.2016

Mit Gianfranco Foschino (*1983 in Santiago de Chile) und MORIS (*1978 in Mexico City) stellt die Stadtgalerie zwei südamerikanische Künstler vor, deren Werke nicht nur aktuelle Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst, sondern auch besonders eindringlich die kritische Lebenssituation in ihren Heimatländern reflektieren.
Israel Meza Moreno – besser bekannt unter dem Namen Moris – gehört zu einer jungen Generation mexikanischer Künstler, deren Werk aus der Rohmasse dessen entsteht, was die Millionenstadt Mexico City auswirft. Nach seinem Abschluss an der Staatlichen Kunstakademie La Esmeralda, entdeckte Moris das künstlerische Potential der Halbwelt und der Favelas, in deren Umfeld er lebt und arbeitet. Moris‘ künstlerische Besonderheit besteht nicht zuletzt darin, dass er das authentische Milieu, das Material der Straße zusammenträgt, um es im Ausstellungsraum neu zu inszenieren und uns als Besucher direkt mit dieser anderen Welt zu konfrontieren. Die Gewalt und die Armut auf den Straßen der Großstadt finden so Eingang in Moris’ Environments, in denen bürgerliche Kategorien, wie Hoch- und Subkultur aufeinanderprallen. So offenbaren sich in der Brutalität, im Kampf ums Überleben, zugleich die Verwerfungen der etablierten Gesellschaft.
Gianfranco Foschino gehört mit seinen stillen und zugleich spannungsvollen Videoarbeiten zu einer jungen Künstlergeneration in Lateinamerika, die für ihre Poesie und gesellschafts-politische Brisanz international bekannt geworden ist. 2011 wurden seine Arbeiten erstmals auf der Biennale in Venedig gezeigt und 2014 im preisgekrönten Chilenischen Pavillon präsentiert .
Foschino arbeitet an den Grenzen zwischen Fotografie und Kino. Seine Filme entstehen mit fixierter Kamera, die minutenlang auf ein Motiv gerichtet ist: Naturlandschaften, urbane oder ländliche Szenerien. Auf den ersten Blick erscheinen sie wie Fotografien, doch bei näherem Hinsehen geraten Foschinos Bilder in Bewegung. Es sind Momente, die aus der Zeit gefallen scheinen, Bilder, die sich dem hektischen Getriebe unserer Zeit widersetzen und die uns deshalb umso mehr in ihren Bann ziehen.
Mit ihrer präzisen Bildkomposition und ihrem meist offenem Ende sind Foschinos Videos darauf angelegt, unsere vom Unterhaltungskino geprägten Sehgewohnheiten zu strapazieren. So alltäglich seine Bilder immer wieder anmuten, so konsequent verfolgt Foschino seine Absicht, mit ihnen die Grenzen und Strukturen des narrativen Films sichtbar zu machen und sie gleichzeitig zu durchbrechen. In unendlich langen Einstellungen lenkt er unsere Aufmerksamkeit auf Szenerien, in denen nichts geschieht und sich nur wenige Details verändern. Es entsteht eine Spannung, die sich im Nichts auflöst, weil sie sich den gängigen Regeln dramatischer Inszenierung verweigert. Gleichzeitig wächst unsere Aufmerksamkeit für Details, für kleine, auch unbedeutende Bewegungen und Aktionen, die uns für die künstlerische Qualität dieser Videobilder sensibilisiert und ihre fast malerisch anmutende Ästhetik sichtbar werden lässt.

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