Stadtgalerie Saarbrücken, Foto: Anton Minayev
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Stadtgalerie Saarbrücken

Stadtgalerie Saarbrücken, Paul Morrison, Black Grass, Installationsansicht Stadtgalerie Saarbrücken, Foto Anton Minayev
Stadtgalerie Saarbrücken, Paul Morrison, Black Grass, Installationsansicht Stadtgalerie Saarbrücken, Foto Anton Minayev
Stadtgalerie Saarbrücken, Foto: Anton Minayev
Stadtgalerie Saarbrücken, Foto: Anton Minayev

St. Johanner Markt 24
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681 936830
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 12.00-19.00 Uhr
Sa,So 11.00-19.00 Uhr

Delphine Reist & Laurent Faulon: Body Building / Andy Spyra: Faith and Land

01.03.2013 - 07.04.2013

Das Genfer Künstlerpaar Delphine Reist (*1970) und Laurent Faulon (*1969) tritt mit seinen Interventionen gerne dort auf, wo es für andere ungemütlich wird – auf Baustellen, Industriebrachen oder in leerstehenden Einkaufszentren. Ihre internationale Ausstellungstätigkeit machte sie bereits über Europa hinaus bekannt.
In der Stadtgalerie Saarbrücken präsentieren sie erstmals ein „Wellness-Zentrum“, in dem Fitness-Wahn und Kunst aufeinandertreffen. Skulptural verfremdete Fitnessgeräte, ein Sprungbrett, das in die Leere des Ausstellungsraums weist, oder Performances über scheinbar absurde körperliche Ertüchtigungen lassen keinen Zweifel daran, dass der Kampf um einen makellosen, idealgewichtigen Körper demselben fragwürdigen System gehorcht, wie die Bewertung von Kunst als Prestigeobjekt.
Reist und Faulon schaffen Installationen, die den Objektcharakter der Kunst hinterfragen, die uns belustigen oder befremden, und ganz gewiss ein Eigenleben entwickeln: Kunstwerke, die riechen, sich bewegen oder Geräusche von sich geben – Kunst, die sich bemerkbar macht, sich uns in den Weg stellt und dort besonders auffällig wird, wo wir gar nicht mit ihr rechnen. So lassen Delphine Reist und Laurent Faulon in der Stadtgalerie Räume entstehen, in der das marktgerechte Styling des menschlichen Körpers ebenso zur Debatte steht, wie die Konvention Kunst als Lifestyle zu betrachten.
Andy Spyra begibt sich gerade in die Krisenregionen unserer Welt, die in Schlagzeilen und Nachrichten keine Rolle (mehr) spielen. Spyras Interesse gilt den Menschen, deren leidvolle Erfahrungen, Traumata und Realität er in eindringlichen Schwarz-Weiß-Bildern einfängt. In seinen Fotoserien reihen sich Landschaften, Momentaufnahmen und Porträts von großer Intensität aneinander – gleichsam als Psychographien von Orten, die sonst längst vergessen wären, wie die muslimischen Bosnier nach dem Völkermord im letzten Jugoslawienkrieg oder die Christen im Irak. Spyra erfasst diese Zusammenhänge in künstlerischen Fotografien, in denen er auch die Bildsprache selbst zum Thema macht.

KULTURpur empfehlen