Die Geschichten der Nachkriegskinder sind vielfältig, aber eines verbindet sie alle: Die Lebensbedingungen in der großen Not nach der totalen Niederlage des Deutschen Reiches. Diese Zeit war geprägt von ungeheuren Zerstörungen, gesellschaftlichen Umbrüchen und der Konzentration auf das Überleben, es „warm und satt“, ein Dach über dem Kopf und zu Essen zu haben. Für Kinder nochmal besonders belastend waren die zerrissenen Familien, der Verlust eines oder sogar beider Elternteile.
Die Ausstellung aus der Sammlung Michael-Andreas Wahle ermöglicht einen einzigartigen Blick auf die Nachkriegszeit in Deutschland, bei dem die Entwicklung aus der größten Not zum ersten Wohlstand sichtbar wird. Die schwarz-weiß Aufnahmen eröffnen eine besondere Perspektive auf diese Zeit, in der die Kinder als Symbol für Neuanfang und Hoffnung in einer zunächst hoffnungslosen Sitiuation, der Stunde „Null“, stehen.
Grundstock der umfangreichen Sammlung waren Funde in aufgegebenen Militärstandorten in Deutschland. Ihre Urheber sind zumeist unbekannt, die räumliche Zuordnung und eine Datierung nur soweit möglich, wie auf den Abzügen Vermerke angebracht waren.
Die Fotos haben keinerlei geschichtswissenschaftlichen Anspruch, sie wollen keinen Vorgang belegen. Der Wert der Fotos, so der Sammler, liegt darin, dass sie Augenblicke einer besonderen Zeitspanne darstellen und weiter in ihrer Emotionalität. Es sind Zeugnisse, die Geschichte nicht nur erfahrbar, sondern vor allem auch fühlbar machen.
Und in unserer Stadt? Unter Mitwirkung der Hattinger Bevölkerung richtet die Ausstellung mit authentischen Geschichten, Fotos, Objekten und kleinen Inszenierungen den Blick auf die spezielle Lebenssituation in Hattingen.