Im Sommer 2019 spürt das Städel Museum in einer Sonderausstellung den Wechselbeziehungen zwischen Holzschnitt und Holzplastik im Schaffen von Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Erich Heckel (1883–1970) und Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976) nach. Den Ausgangspunkt bildet dabei das Material Holz, das wie kein anderes mit der Kunst des deutschen Expressionismus verbunden ist. Es reizte die Künstler gerade wegen seiner Unebenheiten und Maserungen sowie der unterschiedlichen Farbigkeit und Härte. Als sich Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff im Sommer 1905 in Dresden zur Künstlervereinigung „Brücke“ zusammenschlossen, wurde der Holzschnitt zu einem ihrer wichtigsten künstlerischen Medien. In dieser Drucktechnik treten bis weit in die 1920/30er-Jahre der spezifische Ausdruck und die Experimentierfreude der drei Künstler am vielleicht deutlichsten zutage.
Etwa gleichzeitig mit den ersten Holzschnitten und eng mit ihnen verbunden entstanden zudem geschnitzte Reliefs, Aktfiguren und Köpfe, die in ihrer Bearbeitung formal und inhaltlich auf den Holzschnitt zurückwirkten – und umgekehrt. Den besonderen Umgang der Künstler mit dem Material und der Technik thematisiert die Ausstellung anhand von rund 90 Holzschnitten, fünf Druckstöcken und einer Reihe von Skulpturen. Der Großteil der Werke stammt aus dem eigenen Bestand des Städel Museums, der Sammlung des Frankfurter Mäzens Carl Hagemann.