24.10.2009 - 21.02.2010
Das Badische Landesmuseum zeigt in der „Großen Landessaustellung 2009“ erstmals ein umfassendes Bild des vandalischen Königreichs und seiner Epoche. Dabei vermittelt die Ausstellung mit spektakulären Exponaten, die zum Teil noch nie in Europa zu sehen waren, einen Eindruck von der reichen Kultur einer multi-ethnischen Bevölkerung aus Germanen und Römern, die maßgeblich durch das Christentum beeinflusst war.
Die gesamte antike Welt befand sich am Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. im Umbruch : Das krisengeschüttelte und in zwei Reichshälften geteilte römische Reich konnte den anhaltenden „Barbareninvasionen“ nicht länger standhalten.
Von ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten in Mitteleuropa brachen Vandalen auf der Suche nach Land zusammen mit weiteren Völkerschaften auf, überquerten den Rhein, durchzogen Frankreich und Spanien. Im Jahr 429 führte ihr König Geiserich seine Gefolgschaft über die Meerenge von Gibraltar nach Nordafrika. Dort ließen sie sich nach erfolgreichen Auseinandersetzungen mit Rom nieder und traten damit das Erbe des Imperiums an. Im Jahr 455 eroberten sie sogar die Stadt Rom. 100 Jahre behaupteten sie ihr Königreich.
Rund 300 hochkarätige Objekte, darunter kostbarer Schmuck, einzigartige Mosaike und Keramik aus renommierten europäischen und nordafrikanischen Museen, berichten von der Wanderschaft der Vandalen und veranschaulichen das Alltagsleben, die von Wohlstand geprägte Villenkultur der Oberschicht, die Entwicklung des frühen Christentums und das Bestattungswesen.
Atmosphärische Inszenierungen, u.a. eines frühchristlichen Baptisteriums mit der originalgetreuen Rekonstruktion eines Taufbeckens, eindrucksvolle Modelle von spätantiken Basiliken sowie audiovisuelle Elemente erwecken zusammen mit einem umfangreichen Begleitprogramm die Welt des Vandalenreiches zum Leben.