Die Ausstellung "notwendige plastik 1989–2014" in der Städtischen Galerie KUBUS und der Galerie der Gesellschaft für Kunstförderung in Niedersachsen "Galerie vom Zufall und vom Glück" zeigt einen exemplarischen Einblick in das Werk des Plastikers Dieter Froelich der vergangenen 25 Jahre.
Dieter Froelich, 1959 geboren, studierte u. a. an der Städelschule in Frankfurt am Main. Dort besuchte der Meisterschüler von Michael Croissant auch die mittlerweile legendären Kochseminare von Peter Kubelka.
Einem breiteren Publikum ist Froelich denn auch eher durch sein 2003 ins Leben gerufene Kochkunstprojekt "Restauration a.a.O." bekannt. "Restauration a.a.O." ist ein Speiselokal. Die Abkürzung "a.a.O." stammt aus dem wissenschaftlichen Zitieren und steht für "am angegebenen Ort". Das konzeptuelle Speiselokal hat dementsprechend keine festen Öffnungszeiten und auch keinen festen Platz, sondern wird in unterschiedlichen Zusammenhängen an verschiedenen Orten realisiert. Dabei kann es sich um ein leerstehendes Ladenlokal, eine Werkstatt, eine Galerie, ein Museum oder um andere Orte handeln, an denen Froelichs mobile Küche installiert ist.
Im Rahmen dieses Gedankengebäudes – so Froelich über sein Projekt – veranstaltet er Gastmahle, Vorträge und Seminare zum Thema Kochen als Kunstgattung.
In der Ausstellung "notwendige plastik 1989–2014" ist der "Restauration a.a.O." aber nur geringer Raum gewidmet. Präsent ist sie in Form zweier Stahlregale, gefüllt mit Geschirr und Produkten des Kochkunstprojektes, einem Gashockerkocher mit Topf auf einem Rollwagen, sowie zahlreichen Bildern von Veranstaltungen in Form einer Bildschirmpräsentation.
Analog zu den zwei Ausstellungsorten setzt die Schau zwei Schwerpunkte: Während in der Galerie vom Zufall und vom Glück vornehmlich frühere plastische Arbeiten, Künstlerbücher, Sammelalben und Multiples zu sehen sind, präsentiert die Städtische Galerie Kubus Froelichs aktuelleren Werke, welche quasi an der Peripherie des Kochkunstprojektes als eigenständige Arbeiten entstanden sind.
Dieses zunächst etwas formalistisch anmutende Ausstellungskonzept wird aber immer wieder durchbrochen: so ist zum Beispiel die Plastik "Etagere" von 2014 von Froelich explizit für ein Schaufenster konzipiert und folglich auch in den Räumen der Galerie von Zufall und vom Glück zu sehen.