15.02.2008 - 13.04.2008
Claude Walls künstlerische Methode kann als Aneignung im eigentlichen Sinne bezeichnet werden, denn der Stuttgarter Künstler (geb. 1951) bezieht fremde Werke aus anderen Epochen in seine eigenen Bilder ein. Originalkunstwerke alter Meister, aber auch so genannter "Sonntagsmaler" integriert er in einen neuen Bildzusammenhang. Das bestehende Bild, meist traditionelle Landschafts-, Porträt- oder Stillebenmalerei, wird entweder überraschend in ein neues Ensemble eingefügt oder dem neuen Bild regelrecht einverleibt. Es erscheint als Teil eines Triptychons, erhält als "Bild im Bild" eine völlig neue Bedeutung oder wird gnadenlos übermalt.
Das Übermalern der Originale anderer Künstler ist ein radikaler, technisch nicht mehr zurückzunehmender Eingriff. "Undercover" nennt Claude Wall diese Werkgruppe, womit schon angedeutet ist, mit welch unterschwelliger Macht sich die übermalten "Opfer" dennoch gegenüber dem "Täter" behaupten.