14.09.2012 - 30.12.2012
Cornelia Schleime zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen figurativer zeitgenössischer Malerei. Ihre Vielseitigkeit, ihre Unangepasstheit sowie die Intensität und Konsequenz ihres künstlerischen Schaffens begründen ihre herausragende Stellung in der deutschen Gegenwartskunst.
1953 in Ostberlin geboren, studierte sie nach Friseurlehre, Maskenbildnerstudium und einem Intermezzo als Pferdepflegerin Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Schon während ihrer Frühzeit als Punk-Künstlerin, Performerin und Filmemacherin wurde sie in der DDR mit Ausstellungsverbot belegt. 1984 übersiedelte sie unter dramatischen Umständen nach Westberlin. In der Folgezeit entwickelte Cornelia Schleime ein faszinierendes malerisches und zeichnerisches Werk, das durch sinnliche Opulenz, kritische Reflexion und suggestive Kraft besticht. 2005 wurde sie zur Professorin an der Kunstakademie Münster ernannt. Mit zwei Buchpublikationen trat sie 2008 und 2010 auch als Schriftstellerin in Erscheinung.
Im Zentrum von Cornelia Schleimes Kunst stehen großformatige, farbintensive Frauen- und Kinderporträts, die oft mediale Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart aufrufen und auf irritierende Weise zwischen Schönheit, Stärke, Verletzbarkeit und psychologischer Hintergründigkeit changieren. Die drängende, geradezu körperlich erfahrbare Präsenz der Bildfiguren wird durch ihre rätselhafte Unnahbarkeit gebrochen, die sie ganz in ihrer eigenen Sphäre belässt.