Mit Fotografie, Film und Installationen erschafft Tamara Grcic eindringliche Bilder, in denen oft einfache alltägliche Dinge eine den jeweiligen Ort verändernde Kraft entfalten. Auf der Suche nach dem, was sie selbst „Zwischenzustände“ nennt, legt sie in ihren Werken Potenziale frei, die nicht nur als Möglichkeiten, sondern auch als Energien den sicheren Boden des Betrachtens ins Wanken bringen können.
Ihre neue, speziell für den Raum der Städtischen Galerie Nordhorn konzipierte Installation erzählt von dem sehr poetischen, aber auch rätselhaften, ja fast unheimlichen Begriff zugunruhe. Diese geheimnisvolle körperliche Vorahnung, die Zugvögel vor ihren jährlichen Reisen erfasst, erscheint einerseits naturgegeben und ist Gegenstand von Erforschung. Andererseits umgibt diesen Zustand auch eine Vorstellung von Verunsicherung, weil ein Aufbruch unmittelbar bevorsteht. Als Ausstellungsraum und Station von kunstwegen ist die Städtische Galerie Nordhorn selbst ein Ort des Wandels und des Aufbruchs. Mit zugunruhe wird dieser Raum nun zu einer außergewöhnlichen Metapher.