Die Ausstellung „CASTLE DIS-PLAY“ regt mit vielfältigen künstlerischen Arbeiten eine Auseinandersetzung mit den Mechanismen der Präsentation von Kunst in Ausstellungen und dem Verhältnis zum gegebenen Ausstellungsort an. Dabei begibt sich die Gruppenshow auf eine selbstreflexive Ebene als Ausstellung über das Ausstellen. Visuelle Zeigegesten werden auf ästhetischer Ebene anhand von Werken verschiedener junger Künstler aufgegriffen und hinterfragt. In dem Wortspiel „CASTLE DIS-PLAY“ wird nicht nur mit dem Instrument der Ausstellungsdarbringung – im Englischen „Display“ – gespielt, sondern auch mit dem Schloss als Ort der ausstellenden Institution. Die Städtische Galerie Wolfsburg ist nun bereits seit 40 Jahren in dem 700-jährigen Schloss beheimatet, sodass in die alten Schlossmauern weiße Ausstellungsräume eingebaut wurden, die das Konzept des White Cubes aufgreifen, jedoch immer auch mit einer jahrhundertealten Geschichte konfrontiert sind. Die Verortung zeitgenössischer Kunst in einem Präsentationskontext wird in dieser Gruppenausstellung mit Werken u.a. von Jenny Feldmann, Takehito Koganezawa, Jenny Michel, Noor Nuyten, Zahava Rodrigo, Matthias Ruthenberg + Daniel Neubacher, Tina Tonagel und Luca Vanello thematisiert.
Heutzutage greifen viele junge Künstler die Strukturen des Zeigens bereits in ihren Arbeiten auf, sodass gängige Praxen des Präsentierens von zeitgenössischer Kunst bereits in die künstlerischen Arbeiten integriert werden. Hierdurch werden sonst oftmals eher unsichtbare oder unscheinbare Aspekte des Ausstellungsmachens wahrnehmbar gemacht und fokussiert. Die Arbeiten der in Schloss Wolfsburg gezeigten Künstler beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit dem Ausstellen, dem Zeigen und Präsentieren sowie Betrachten von zeitgenössischer Kunst.