08.09.2012 - 25.11.2012
Mit seiner Zeitschrift „Der Sturm", die von 1910 bis 1932 erschien, und der gleichnamigen Galerie, die er 1912 in Berlin eröffnete, verhalf Herwarth Walden vor 100 Jahren dem Expressionismus zum Durchbruch.
Der von Waldens erster Frau, der Dichterin Else Lasker-Schüler stammende Name „Der Sturm" war Programm: Sowohl die Zeitschrift als auch die Galerie waren Experimentierbühnen für die avantgardistische Moderne in den Bereichen Literatur, Musik und Kunst. Die bekanntesten Maler stellten in der „Sturm"-Galerie ihre Arbeiten aus oder schufen für die Zeitschrift Originaldruckgrafiken, neue künstlerische Strömungen wie Kubismus oder Futurismus fanden in Deutschland hier ihre bedeutendste Förderung. Herwarth Walden verstand es, unterschiedlichste künstlerische Temperamente an sich zu binden - die „Brücke"-Maler fanden im „Sturm" ebenso ein Forum wie die Mitglieder des „Blauen Reiter", Künstlerinnen wie Jacoba van Heemskerck, Maria Uhden oder Nell Walden waren vertreten, aber auch die europäischen Konstruktivisten und die rebellischen Wiener um Oskar Kokoschka.
Die Ausstellung zeigt rund hundert Originaldruckgrafiken und Dokumente aus einer Schweizer Privatsammlung und lässt eine der stürmischsten und spannendsten Epochen der deutschen Kunstgeschichte lebendig werden.