Das Thema der Vergänglichkeit (lat.: vanitas) ist ein altes Thema des jüdisch-christlichen Kulturkreises. In der bildenden Kunst wurde es seit dem ausklingenden Mittelalter (15. Jh.), als die Künstler die Realitäten des Irdischen in den Blick zu nehmen begannen, vielfach in allegorischen Bildern dargestellt. Vor allem der Gegensatz zwischen der Schönheit der Jugend und dem Verfall des Alters, das sich mit jugendlicher Eitelkeit herausputzt, wurde oft bis ins Groteske gesteigert.
Als derartige Allegorien sind wohl auch die beiden Brustbilder eines alten Mannes und einer alten Frau zu sehen, die auf ihren Schultern ein nacktes Kind tragen und auf achteckige Holzplatten montiert sind. Die Herkunft der Plastiken ist nicht bekannt, doch die gesamte Anordnung und die Farbfassung, die Bronze imitiert, deuten darauf hin, dass sie aus einem architektonischen Zusammenhang stammen.
Die Restaurierung, die von den Freunden und Förderern des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) e.V. mit Hilfe von Frau Dr. Hanna Leistner finanziert wurde, ermöglicht nun die Präsentation dieser in Halle einmaligen Holzbildwerke.