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Theatermuseum Hannover


Prinzenstraße 9
30159 Hannover
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 14.00-19.30 Uhr
So 14.00-19.30 Uhr

Ich natürlich, oder?!

13.01.2011 - 27.03.2011
»Als Empfänger des diesjährigen literarischen Nobelpreises danke ich Ihnen für die warmen und freundlichen Worte, die auch an mich gerichtet worden sind. Sie dürfen überzeugt sein, daß ich und mit mir meine Nation die Ehre völlig verstehen und schätzen, die mir widerfahren ist. Der Nobeltag ist zu einer Kulturangelegenheit des ganzen Erdballs geworden, und der großartige Stifter hat auf unübersehbare Zeiten hin seinen Namen mit dem Kulturleben aller Nationen verknüpft. Hervorragende Männer aus allen Himmelsstrichen werden wie heute noch in späteren Zeiten den Namen Nobel mit ähnlichen Gefühlen aussprechen, wie Menschen in früheren Zeiten ihren Schutzpatron nannten, dessen hilfreiche Kraft nicht bezweifelt werden konnte. Und seine Denkmünze wird in Familien unter allen Völkern von Geschlecht zu Geschlecht vererbt und in Ehren gehalten werden.« Gerhart Hauptmann, 1912 Kennen Sie alle deutschsprachigen Literaturnobelpreisträger? Thomas Mann fällt einem sicherlich als erster ein. Und dann? Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Günter Grass, Herta Müller ...? Es sind insgesamt 13 deutschsprachige Autoren in der über 100jährigen Geschichte des Nobelreises für Literatur. Die Ausstellung stellt alle deutschsprachigen Autoren - und Autorinnen! - ausführlich vor und erzählt auch die Geschichte des Preises und die des Stifters, Alfred Nobel. So erfährt man auch etwas über die Preisbegründungen und die Reaktionen der Autoren. Heinrich Böll z.B. antwortete auf die Mitteilung der Preisverleihung: »Wie, ich allein, und nicht der Grass auch?« Der Titel der Ausstellung geht auf ein Zitat des kolumbianischen Schriftstellers Gabriel Garcia Márquez zurück. Der soll 1981, als ein Journalist ihn anruft und fragt, ob er weiß, wer der diesjährige Nobelpreisträger sei, geantwortet hat: »Ich natürlich, oder?!« Auf die Nachricht, Elias Canetti habe ihn erhalten, erwidert er barsch: »Den gibt's nicht!« Ein Jahr später erhält Márquez den Preis und kann sich gleich hinter Canetti in den »Kreis der Unsterblichen«, wie es Thomas Mann einmal formuliert, einreihen.

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