05.03.2011 - 03.07.2011
Das Museum Villa Haiss zeigt eine Ausstellung mit Werken der koreanischen Künstler Chaseok Jeong, Joungsook Kim und Jeungsun Han. Museumsleiter Walter Bischoff, der nach wie vor weltumspannend als Galerist tätig ist, war auf die drei Künstler im koreanischen Pavillon an der Art Chicago im Jahr 2006 aufmerksam geworden, und mit seinem untrüglichen Gespür für Qualität zunächst an den Arbeiten von Chaseok Galerie. Seit 2007 nimmt die Walter Bischoff Galerie regelmäßig an der Kunstmesse KIAF in Seoul teil.
Chaseok Jeong Chaseok Jeong
hat Anfang der neunziger Jahre in Russland an der Akademie der Künste studiert. Heute ist er Direktor des Koreanischen Kunstverbandes und Vize-Präsident der Vereinigung der professionellen Künstler in Korea. Seit 2002 ist er mit seinen Werken weltweit auf Messen präsent. Sein Markenzeichen ist die eigenwillige Kombination aus Zurückhaltung und Leuchtkraft. So kann ein Bild im Grund von dezenter Farbigkeit sein und kontrastiv darüber gelegt, zentral eine einzige leuchtende Blüte, die wunderbar das Spiel des Lichtes einfängt. Die Blume in voller Blüte als das Hoffnungssymbol, als einzig wahre Kreatur, als das Lebendige vor einer dunklen Schattenwelt, satte Ölfarbe transportiert Leuchtkraft und Spiritualität. Verborgen ist hier nichts.
Joungsook Kim
Joungsook Kim, die außer in einigen koreanischen Städten in New York und Frankreich ausgestellt hat und sich an mehreren internationalen Messen im asiatischen Raum beteiligt hat, beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Natur und Mythos. "Sound of Nature" - "Klang der Natur" nennt sie einige Arbeiten in Mischtechnik, Klar erkennbar auch für unser westlich-europäisch geschultes Auge sind die zwei Schalen, ganz unperspektivisch übereinander dargestellt, und rechts daneben eine Reispflanze. So wie dunkle und helle Hälfte zusammen gehören, sind auch Pflanze und Schale nicht voneinander getrennt zu denken. Die Arbeiten von Joungsook Kim sind fein und inspirierend, von erzählerischer, poetischer Kraft, und in der Schwarz-Weiß-Ausführung vielleicht der traditionellen Tusche- und Kalligraphie-Zeichnung am nächsten.
Jeungsun Han
Sehr abwechslungsreich ist das Werk von Jeungsun Han. Auf der Art Chicago waren Arbeiten zu sehen, die Realistisch-figürliches in klarer festgeschriebener Malweise zeigen im Kontrast zum Leerraum des Bildes, dann folgen 2007 Arbeiten, in denen sich die feste Figuration allmählich auflöst, der Raum jedoch bleibt vorhanden, stets zieht ein Bereich im Bild die Aufmerksamkeit an sich, dominiert mit stärkerer Farbigkeit das Bild und gibt ihm seinen Raum, "Ästhetik der Leere", dann um 2009 schließlich verstärkt Jeungsun Han das Prinzip: florale Motive in Mischtechnik auf Leinwand, an Aquarell oder Chinatusche erinnernd, mit ausfließenden diffundierenden Rändern und leichtem Farbauftrag, fast das ganze Bild wird nun gefüllt und dennoch bleibt die Leere des Raums dahinter spürbar. In den neuesten Arbeiten sehen wir eine ganz andere Jeungsun Han. Der Farbauftrag wird nun kräftig, die Farben deckend, eine Netzstruktur ist über das Bild gelegt und naive Formen prägen, ein Häuschen, als sei es aus Bauklötzen, stilisierte Bäume, abstrahierte Figuren, man assoziiert Landschaft ohne dass eine schlüssige Vorstellung, eine eindeutige Zuordnung entstehen würde, die Phantasie ist gefragt, von Leere keine Spur mehr. Die Künstlerin ist Vorstandsmitglied im Verband der professionellen Künstler, nimmt ebenfalls international an Ausstellungen und Kunstmessen teil, in Brasilien, Spanien, den USA, in Usbekistan und im asiatischen Raum.