Es begann 1986 als sich Walter Bischoff für ostdeutsche Kunst interessierte. In seine damalige Chicagoer Galerie kam ein Besucher und stellte sich als ein leitender Mitarbeiter des "Staatlichen Kunsthandels der DDR" vor. Er empfahl Bischoff eine Ausstellung mit einem DDR- Künstler durchzuführen.
Da Bischoff aber damals noch keine Ahnung davon hatte, was sich in der Ostdeutschen Kunst abspielte, lud er Bischoff 1987 zur "10. großen Kunstausstellung der DDR" in die Albertina nach Dresden ein. Bischoff wurde fündig und stellte den Dresdner Künstler Steffen Fischer noch vor der Wende im Westen aus. Seither hat er unzählige Ausstellungen mit Ostdeutschen Künstlern durchgeführt.
Er hat sich nun entschlossen unter dem Titel "Kunst der DDR" eine Ausstellung im Museum Villa Haiss durchzuführen. Es soll dabei nicht nur eine Aufreihung entsprechender Bilder präsentiert werden, sondern auch Hintergründe der Kunst aus dieser Zeit mit sozialkritischen Dokumenten aufgezeigt werden. Bischoff war ca. eine Woche in Ostdeutschland unterwegs und hat gezielt wichtige Dokumente und Werke für diese Ausstellung zusammengetragen. Es gibt einige Künstler, die auf Leinwand heute noch genauso malen wie vor der Wende.
Dies schien ihm nicht sonderlich interessant. So ist er mehr im Bereich der Papierarbeiten fündig geworden, welche ohnehin die Stärke der DDR-Kunst waren. Es wird die nichtkonforme Künstlergruppe "Clara Mosch" gezeigt, die ein Dorn im Auge der Stasi war und auch von deren Machtapparat zerschlagen wurde. Weiter die Erfinder der Telefonkunst Veit Hofmann und Otto Sander-Tischbein. Die einzige noch vorhandene Dokumentation hierüber hat Veit Hofmann von einem Dresdner Museum für die Ausstellung zurückgeholt. Von Rainer Görß und Anja Rudolph wird eine umfangreiche Installation mit Original-Dokumenten unter dem Titel "Künstlerkreise - DDR Netzwerk-Arbeiten der 60er, 70er und 80er Jahre" gezeigt.
Diese Installation umfasst ca. 50 Künstler und thematisiert den intensiven Künstler-Dialog dieser Zeit. Stellvertretend für den langen Marsch von der Distanzierung in den Inneren Rückzug der Nachkriegsgeneration führt das Spektrum über den mit Otto Dix bekannten Geraer Künstler Hans Rudolph (geb. 1905) bis hin zu einem frühzeitig Grenzen überschreitenden Dialog von Einladungskarten der Galerie Schweinebraden im Zeitraum der Berliner Künstlerszene der 70er und 80er Jahre. "Kunst ist wenn sie trotzdem entsteht" und "Künstler rührt euch sonst werdet ihr weggetreten" bilden im Vorlauf des Internets und seiner sozialen Netzwerke die Mailart von z.B. Robert Rehfeldt den analogen Übergang in heutige überflutete Kommunikationsräume.