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Villa Haiss Museum für Zeitgenössische Kunst


Am Park 1
77736 Zell am Harmersbach
Tel.: 07835 54 99 87
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi, Fr, Sa 12.00-17.00 Uhr
Do 18.00-21.30 Uhr
So 13.00-18.00 Uhr

Max Ackermann: Transformation und Transzendenz

06.07.2013 - 08.09.2013

Max Ackermann, 1887 in Berlin geboren, gehört zu den bedeutendsten Künstlern der abstrakten Malerei der Nachkriegszeit in Deutschland.
Er absolvierte eine Lehre als Porzellanmodelleur, bevor er an der Kunstakademie in Dresden Kunst studierte. 1909 übersiedelte er nach Stuttgart. Die ersten abstrakten Bilder entstanden nach einer Begegnung mit Adolf Hölzel. Nach dem ersten Weltkrieg verarbeitete er in seiner Malerei sozialistische Themen. Eine umfangreiche Ausstellungstätigkeit begann ab 1920. 1936 verhängte das NS-Regime Lehrverbot. 1937 wurden in der Stuttgarter Staatsgalerie seine Bilder beschlagnahmt, als entartete Kunst bewertet und Ackermann mit Berufsverbot belegt. Bei einem Bombenangriff 1943 auf Stuttgart wurden sein Atelier und zahlreiche seiner Werke zerstört. 1975 stirbt Max Ackermann, 9 Monate nach Bezug seines neu erbauten Hauses, in Unterlengenhardt.
Max Ackermanns Verständnis von harmonischer Bildkomposition fordert für jede Farbe den jeweils farblichen Ausgleich. Dieser gelingt ihm durch kleine Farbakzente, die er an den Rand der großen Fläche setzt. Wie eine Waage, die ein Gegengewicht braucht, sucht das menschliche Auge einen Ausgleich in der Kontrastfarbe. Jedem sind die optischen Reaktionen der Netzhaut durch grüne oder rote Punkte nach langer Betrachtung der jeweils anderen Farbe aus eigener Erfahrung bekannt. Es ist genau dieses Bedürfnis nach Ausgeglichenheit, das Ackermann zum künstlerischen Prinzip erhebt. Neben diesem Ausgleich hat die Kontrastwirkung auch einen steigernden Effekt, die großen Flächen pulsieren, leuchten intensiver und werden bedeutender. Die von Ackermann als Kontrast verwendeten Farben sind in Farbkreisen einander gegenübergestellt. Durch Beigabe von Kontrastfarbe, in der sich in gleichem Verhältnis die anderen beiden Grundfarben wieder finden, steigert sich für Ackermann das Spannungsverhältnis der Farbe auf der Fläche und ergänzt dieses gleichzeitig harmonisch.

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