Macht ist ein grosses Wort. Mit ihr einher geht viel Positives, aber genauso Negatives. Doch per se ist Macht zuerst einmal neutral, weder gut noch böse. Grundsätzlich dienen Machtdynamiken dazu, Begebenheiten zu verändern und Ziele zu erreichen. Im besten Falle stärken Personen mit Macht ihre Mitmenschen, die Gesellschaft oder Systeme. Doch Macht ist bei Missbrauch auch die Ursache von Ohnmacht, Wut und Verzweiflung.
Machtbeziehungen durchziehen Partnerschaften, Institutionen und Staaten überall auf der Welt, denn sie sind eine unsichtbare Eigenschaft sozialer Beziehungen. Wer entscheidet, wer besitzt, wer Zugang und Mitsprache erhält, wer respektiert wird und wer nicht; das alles ist geprägt durch historische, gesellschaftliche, kulturelle und strukturelle Gegebenheiten. Schon von klein auf wird eine Person durch die in ihrem Umfeld herrschenden Machtverhältnisse geprägt. Ihre Lebensmöglichkeiten und Erfahrungen hängen schon sehr früh davon ab.
Warum wollen wir Macht und wie setzen wir sie ein? Wie kann sich jeder Einzelne von uns dazu ermächtigen und dadurch der Ohnmacht entkommen? Was sind denn Kriterien von Macht? Lässt sich an festen Machtstrukturen rütteln? Diesen und weiteren Fragen geht die Ausstellung nach und regt dadurch an, gesellschaftliche und persönliche Machtstrukturen zu erkennen, zu beobachten und zu reflektieren.
Denn je besser man die Dynamiken von Macht versteht, desto eher kann man sich selbst ermächtigen und aktiv entscheiden, welche Machtstrukturen man unterstützen und welche man sinnvoll aufbrechen möchte.