16.03.2008 - 02.11.2008
Von den späten fünfziger Jahren bis in die siebziger Jahre herrschte in Deutschland akuter Mangel an Arbeitskräften. Von überall strömten die Gastarbeiter ins Land. Auslöser dieser europäischen Völkerwanderung aus der Türkei nach Deutschland war die Industrialisierung des 20. Jahrhunderts.
In der Völklinger Hütte stellten die Arbeiter aus der Türkei die größte Gruppe angeworbener Arbeiter aus einem anderen Land dar. Zwischen dem 12.September und dem 3.Oktober 1964 kamen die ersten türkischen Migranten in Völklingen an. Bis zu Stillsetzung der Hochöfen im Jahr 1986 waren Hunderte türkische „Gastarbeiter“ in allen Bereichen des Werkes beschäftigt. Die Stadt Völklingen und die Völklinger Hütte wurden zu ihrem Lebensmittelpunkt.
In den siebzig Schwarz-Weiss-Bildern, die in der Völklinger Hütte zu sehen sind, zeichnet Mehmet Ünal mit seiner Kamera über vierzig Jahre ein Stück Sozialgeschichte auf, sei es Geschichte sozialen Beziehungen der türkischen Migranten untereinander, oder die der sozialen Beziehungen zu den deutschen Arbeitskollegen oder Nachbarn.