Ricarda Roggan (geboren 1972) zählt zu den wichtigsten deutschen Fotografinnen ihrer Generation. Die fotografischen Serien der in Leipzig lebenden Künstlerin zeigen Wälder, Gesteinsformationen oder Wolken in horizontloser Totalität und rücken jene Dinge in den Mittelpunkt der Betrachtung, die ein Schattendasein führen: ausgedientes Mobiliar, demolierte Autos oder archivierte Hinterlassenschaften von Philosophen, Literaten und Komponisten. Die Motive ihrer sorgsam inszenierten Bildwelten sind von kontextuellen Zuschreibungen befreit und entfalten im fotografischen Raum eine stille Magie, die den Blick auf die Eigenheit der Dinge lenkt. Roggan erzeugt Bildräume voller Echos und Widerhall, die unsere individuellen Erinnerungen und Assoziationen stimulieren und die Geschichten der Dinge zur Entfaltung bringen, ohne sie preiszugeben. Das Wilhelm-Hack-Museum präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Hannover die bislang umfassendste Überblicksschau von Ricarda Roggan mit fotografischen Arbeiten von 2001 bis heute.