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KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Württembergischer Kunstverein Stuttgart im Kunstgebäude


Schloßplatz 2
70173 Stuttgart
Tel.: 0711 223370
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
Mi 11.00-20.00 Uhr

Übergangsräume-Potential Spaces

17.05.2007 - 12.08.2007
In einem offenen Dialog mit der Einzelausstellung der Künstlerin Anna Oppermann zeigt der Württembergische Kunstverein vom 17. Mai bis 12. August 2007 die Ausstellung „Übergangsräume – Potential Spaces.“ Dabei sind es weniger die formalen Aspekte der künstlerischen Produktion, die im Blickfeld dieses Dialoges stehen, als vielmehr deren methodischen Ansätze und Anliegen. „Übergangsräume – Potential Spaces“ zeigt Werke internationaler KünstlerInnen, die auf formal höchst unterschiedlich Weise das scheinbar Gegebene im Hinblick auf Mögliches öffnen. Nicht ein bestimmtes Thema steht dabei im Vordergrund, sondern der Umgang damit. Nicht die Frage, wie die Dinge wirklich sind oder waren, ist dabei relevant, sondern wie und dass sie auch anders sein oder gewesen sein könnten. Die KünstlerInnen sezieren und analysieren die auf Ausschluss basierenden „großen Erzählungen“ der Moderne. Sie untersuchen historische Ereignisse, wissenschaftliche Theorien, kulturelle Werte oder politische Ideologien, um deren Erzählungen – sowie deren Erzähltechniken – zu hintergehen: indem sie Anschlüsse zwischen sich scheinbar ausschließenden Kontexten herstellen und einen Überschuss an möglichen Bezugsfeldern produzieren. Wissen, Gewissheit und Wahrheit werden als eine Frage der Interpretation relativiert: wobei Interpretation selbst zu einem offenen Prozess wird, bei dem der Betrachter, als Mitproduzent von Bedeutung, bewusst herausgefordert wird. In ihren Zeichnungen, Grafiken, Fotografien, Objekten, Film- und Videoarbeiten schaffen die KünstlerInnen Übergangsräume zwischen Realität und Fiktion, zwischen verschiedenen Zeiten, Disziplinen und Perspektiven. Der non-lineare Erzählfluss, der dabei entsteht, verläuft in alle Richtungen zugleich, greift voraus und zurück. Die Ausstellung lenkt damit den Blick auf künstlerische Praktiken, die Komplexität – im Sinne von Ungewissheit, Widerspruch, Unübersichtlichkeit oder Unbeständigkeit – als Potenzial ins Spiel bringen: und dies nicht reduziert auf das Terrain der Kunst, sondern im Übergriff auf andere Domänen.

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