17.03.2011 - 19.06.2011
Robert Lebeck ist einer der herausragenden deutschen Fotoreporter, Porträtist berühmter Zeitgenossen und Chronist des Alltagslebens seit den 1950er Jahren. 1929 in Berlin geboren, wird Lebeck noch kurz vor Kriegsende zum "Volkssturm" eingezogen. Ab 1949 studiert er in New York Völkerkunde, kehrt 1951 nach Deutschland zurück. Zum 23. Geburtstag schenkt ihm seine Frau die erste Kamera, eine "Retina 1a2 mit 50 mm Objektiv - der Beginn einer langen Leidenschaft. Seit 1952 ist Lebeck als freier Fotoreporter tätig, arbeitet unter anderem für die deutschen Magazine "Revue" und "Kristall". 1966 engagiert ihn Henri Nannen für den "Stern", dem er abgesehen von einem kurzen Ausflug als Chefredakteur zu "Geo" bis 1994 treu bleibt. Seine Maxime: "Durchschnitt fotografiert sich nicht" spiegelt sich in der Ausstellung "Unverschämtes Glück" wieder.
Vorbild und Anregung waren für Lebeck amerikanische Illustrierte, allen voran "Life". Thema seiner ersten großen Reportage sind die 1955 aus der Sowjetunion heimkehrenden deutschen Kriegsgefangenen. In den folgenden Jahren dokumentiert er in unzähligen Reportagen das Zeitgeschehen. Viele seiner Motive werden zu "Ikonen" und prägen nachhaltig das Bild der Zeitgeschichte: Deutschland zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, Deutschland zwischen Ost und West, Deutschland zwischen Großstadt und Provinz.
Als Porträtfotograf widmet sich Lebeck Spitzenpolitikern, Stars und Prominenten aus und in aller Welt: Konrad Adenauer, Alfred Hitchcock, Romy Schneider. Das Aufspüren von kleinen Gesten, in denen sich Großes ausdrückt, auch das ist eine Kunst von Robert Lebeck. Seine Bilder erzählen Geschichten: anrührend, komisch, entlarvend, dramatisch - aber immer authentisch.