03.02.2012 - 06.05.2012
13 Jahre nachdem das Zeppelin Museum dem großen Visionär Richard Buckminster Fuller eine Einzelausstellung widmete, zeigen wir nun, wie sich Fullers Denken und Wirken im Spiegel zeitgenössischer Kunst abbildet. Die Ausstellung wurde ursprünglich vom MARTa Herford konzipiert und für das Zeppelin Museum mit 15 Künstlerinnen und Künstlern neu arrangiert.
Die Kunstwerke machen auf beeindruckende Weise sichtbar, wie die Ideen und Visionen eins einzelnen Geistes durch die Jahrzehnte immer wieder aktualisiert und mit neuen Ideen bereichert werden können. Buckminster Fuller war schon zu Lebzeiten eine Legende, zu dessen Ehren sogar eine bestimmte Reihe von Kohlestoffmolekülen mit seinem Namen versehen wurde - die sogenannten Fullerene. Der Stadtplaner, Architekt und Visionär war besessen von der Idee einer perfekten architektonischen Form, die er in den von ihm konstruierten geodätischen Kuppeln, also sphärischen Kuppeln mit einer Substruktur aus Dreiecken, gefunden zu haben glaubte. Diese Struktur wurde von vielen Künstlern aufgegriffen, wie zum Beispiel in der kinetischen Skulptur "Untitled (Dodecahedron = Icosahedron)" (1999) von Attila Csörgös oder der Installation von Thomas Saraceno, der die Fullerene zum kleinsten Teil seiner fliegenden Architekturen macht.
Die Suche nach einem wegweisenden Konstruktionsprinzip war bei Fuller fundamental verbunden mit der Suche nach einer Utopie des modernen Bauens. Eine Suche, die er kompromisslos und gegen alle Moden und Trends, Anfeindungen und Kritiken durchsetzte. Aufgrund dieser Widerständigkeit des Denkens und des utopischen Potenzials seiner Ideen übt Fuller bis heute eine hohe Anziehungskraft auf zeitgenössische Künstler aus, worüber die Ausstellung lebhaft Auskunft gibt.