Michael Fliri beschäftigt sich mit Transformationsprozessen und Metamorphosen, immer wieder arbeitet er mit Masken, um Identität und Identitätsbildung zu hinterfragen. Während seines Stipendiums in Friedrichshafen hat Fliri die skulpturale Installation Where do I end and the world begins realisiert. Ausgangsmaterial für die Konzeptarbeit sind historische Originalmasken, die bereits im Ritus angewandt und getragen wurden. Die Masken stammen aus aller Welt, auch ein Exemplar aus dem Bodenseekreis ist darunter. Vor allem auf der Rückseite der Masken sind Spuren ihres Herstellungsprozesses wie auch ihrer rituellen Abnutzung lesbar. Für diese selten beachtete, abstrakte und oftmals überraschende Seite der Masken und im Besonderen für das scheinbare Nichts zwischen Maske und Mensch interessiert sich Michael Fliri. Aus Abgüssen der Rückseiten und den durch Ausguss sichtbar gewordenen Hohlbereich hinter der Maske und dem Maskenträger schafft der Südtiroler Künstler neue Räume, die zwischen innen und außen changieren: Das „Nichts“ wird zur Skulptur und zur neuen Maske. Die Beziehungen zwischen Maske, Träger und Betrachter werden umgekehrt und neu gemischt, dabei eröffnen sich zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten. Die Ausstellung Where do I end and the world begins lädt den Besucher somit zu einem Verwirrspiel ein und regt an, die eigene Wahrnehmung von Identität zu überdenken.