Kurzbeschreibung
Kleine Stadt mit der großen Geschichte: Im Jahr 852 wurde unter Sachsenherzog Liudolf der Bau des Kanonissenstifts beschlossen und damit der Grundstein für die erfolgreiche Geschichte Gandersheims gelegt.
Ihre erste Blütezeit erlebte die Siedlung ungefähr hundert Jahre nach der Gründung, in einer Zeit, in der auch die erste deutsche Dichterin Roswitha von Gandersheim gelebt hat. Als Äbtissin verfasste sie geistliche Schriften, historische Dichtungen und Dramen. Auf Roswitha von Gandersheim geht auch der Roswitha-Preis zurück, der älteste deutschsprachige Literaturpreis, mit dem Frauen für herausragende literarische Einzelleistungen ausgezeichnet werden. Unter den Preisträgerinnen findet man Namen wie Ruth Klüger, Ulla Hahn, Herta Müller oder Cornelia Funke.
1878 wurde in der Stadt das erste Solebad eröffnet und so der Weg zum Kurort geebnet. Neben dem Bäderbetrieb ist Bad Gandersheim seit 54 Jahren bundesweit auch für seine Theater-Festspiele bekannt. 1952 wurde im Rahmen der 1.100-Jahrfeier der Stadt »Das Lied von Gandersheim« auf dem Marktplatz inszeniert. Sieben Jahre später fanden die ersten Domfestspiele in der heute bekannten Form vor dem Dom statt. Standen in der ersten Zeit noch deutsche Klassiker im Mittelpunkt der Inszenierungen, wurden nach ungefähr zehn Jahren auch Komödien ins Programm aufgenommen. In den siebziger Jahren erlebte das Programm eine weitere Neuerung. Jetzt wurden vor dem Portal auch Musicals gegeben.
1982 entschied man sich zum ersten Mal ein Kinderstück aufzuführen: Der Räuber Hotzenplotz, der auch im Jahr 2012 auf der Dombühne zu sehen war.
Dass die Gandersheimer Domfestspiele sich bundesweit eines guten Rufs erfreuen, zeigt auch die prominente Liste der Schauspieler, die vor dem Dom auf der Bühne standen. Namen wie Theo Lingen, René Kollo, Gustav Fröhlich, Anja Kruse, Ralf Wolter, Thekla Carola Wied oder Dietmar Bär sind nur einige auf einer langen und beeindruckenden Liste.