Kurzbeschreibung
1893 wurde das Raimund Theater als Theater für einen weiten Besucherkreis, v.a. aus den „unteren Bevölkerungsschichten“ gebaut und im November eröffnet. Zu günstigen Preisen wurden „vaterländische Volksstücke, Local- und Gesangspossen, Singspiele und alle in das Gebiet der Volksmuse einschlägige Werke“ geboten. Das Neue Haus wurde zur Sprechbühne für klassische Volksstücke etablieren, Gegenstück zum höfischen Burgtheater einerseits, zur leichtem Unterhaltung und dem Varieté andererseits. Um die Jahrhundertwende wandte sich die Gunst des Wiener Publikums zusehends der Operette zu, mit Sprechtheater war kaum noch Publikum ins Haus zu locken. Ab 1908 hielt damit die Operette Einzug ins RAIMUND THEATER. Der Erfolg war so überwältigend, dass manche Aufführungen oft monatelang en-suite gespielt werden konnten. Operetten beherrschten in der Folge den Spielplan. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Theater seit 1948 die einzige international anerkannte Bühne des deutschen Sprachraumes, die ausschließlich Operetten spielte. Die größten Stars des Genres, darunter Marika Rökk, Zarah Leander und Johannes Heesters waren hier zu sehen, einige berühmte Schauspieler, etwa Hansi Niese, Paula Wessely, Attila Hörbiger und Karl Skrau starteten hier ihre großen Karrieren. Erst ab 1976 wurden im RAIMUND THEATER auch vereinzelt Musicals gespielt, seit 1987 gehört es zu den VBW und ist seither Spielstätte für große Musicalproduktionen, wie A Chorus Line, Phantom der Oper und We will rock you.
