Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)
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Deutsches Technikmuseum

SDTB, Foto: N. Michalke
SDTB, Foto: N. Michalke
Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)
Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)

Trebbiner Str. 9
10963 Berlin
Tel.: 030 90 25 40
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-17.30 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr

Gleisdreieck - Ein Bahngelände in Berlin

19.11.2013 - 02.02.2014

Das ehemalige Bahngelände Gleisdreieck ist ein geschichtsträchtiger Ort in der Mitte Berlins, der im Laufe der Zeit viele Wandlungen durchlebt hat. Große Teile des Areals mit seinen Bauten gehören jetzt zum Deutschen Technikmuseum, das 2013 seinen 30. Geburtstag feiert.
Der Fotograf Hans W. Mende unternahm seit Anfang der 1970er Jahre immer wieder Erkundungsgänge über das brachliegende Bahngelände zwischen Anhalter und Potsdamer Güterbahnhof. Unaufgeregt und mit präzisem Blick dokumentierte er sowohl den voranschreitenden Verfall der Stellwerke, Drehscheiben und Lokschuppen als auch die Wiederinbesitznahme der Flächen durch die Natur. Erst als große Teile des Geländes und der Ruinen ab 1983 für den weiteren Ausbau des Technikmuseums abgesperrt wurden, stellte er seine Besuche ein.
Die Sonderausstellung präsentiert eine Auswahl von 40 Originalabzügen aus dem Museumsbestand, die im 1982 erschienenen gleichnamigen Bildband erstmalig publiziert wurden.
Als "Eiserne Landschaft" und "großartigen Tempel der Technik unter freiem Himmel" beschrieb der Schriftsteller Joseph Roth 1924 in seinem "Bekenntnis zum Gleisdreieck" das Areal zwischen Anhalter und Potsdamer Güterbahnhof. Im Schnittpunkt von Fern- und Stadtbahn sowie Hoch- und Untergrundbahn hatte sich dort einer der höchst frequentierten Eisenbahnknotenpunkte des Deutschen Reiches entwickelt. Gut zwanzig Jahre später lag als Folge des Zweiten Weltkriegs ein Großteil der Gleis- und Bahnanlagen in Trümmern; der Bahnbetrieb kam fast vollständig zum Erliegen. Durch die Einstellung des Fernverkehrs 1952 und die Teilung Berlins rückte das einst im Zentrum der Stadt gelegene Areal an den Mauerrand des Bezirks Kreuzberg. Die verbliebenen Gleisanlagen, Stellwerke und Wassertürme befanden sich bis zur Wiedervereinigung im Besitz der Ost-Berliner Reichsbahndirektion, das Gelände selbst gehörte zu West-Berlin.
Es war ein exterritoriales Niemandsland entstanden, in dem sich im Verlauf von fast vierzig Jahren die Natur die brachliegenden Verkehrsflächen zurückeroberte. Gestört wurde die Ruhe gelegentlich von Hobbybastlern, die an ihren Autos schraubten, von jungen Künstlern, die in den Ruinen ihre Feste feierten oder von Hausbesetzern, die aus dem Wasserturm heraus ihren illegalen Radiosender betrieben. Nur selten kontrollierten Ost-Berliner Transportpolizisten der Reichsbahn das Areal, um die ungebetenen Besucher aus dem verwilderten Park zu vertreiben.

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