K21 Ständehaus - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Foto: Ralph Richter, Kunstsammlung NRW
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

K21 Ständehaus - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

K21 Ständehaus, Foto: Ralph Richter
K21 Ständehaus, Foto: Ralph Richter
K21 Ständehaus - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Foto: Ralph Richter, Kunstsammlung NRW
K21 Ständehaus - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Foto: Ralph Richter, Kunstsammlung NRW

Ständehausstr. 1
40217 Düsseldorf
Tel.: 0211 83 81 204
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr
1. Mi im Monat 10.00-22.00 Uhr

Jorge Pardo

04.04.2009 - 02.08.2009
Jorge Pardo hat bereits die einmalige Form der Bar am Kaiserteich in K21 entworfen. Die Überblicksausstellung in K21 gestaltet er ebenfalls eigenständig. Dabei stellt er sich als facettenreicher bildender Künstler dar. Jorge Pardos vielseitiges künstlerisches Konzept präsentiert Form, Farbe und Raumerleben als elementare Bedingungen einer zeitgenössischen ästhetischen Erfahrung. Als erstes europäisches Museum widmet K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Jorge Pardo eine Einzelausstellung. Die Schau in K21 wurde in enger Abstimmung mit dem Künstler entwickelt. Jorge Pardo wurde 1963 in Havanna geboren. Der kubanisch-amerikanische Künstler lebt und arbeitet in Los Angeles. Die Ausstellung in K21 zeigt mit circa 80 Objekten, Bildern und Skulpturen einen Überblick über Pardos Schaffen der vergangenen fünfzehn Jahre. Im Mittelpunkt steht Pardos virtuose Gestaltung von Oberflächen. Sie entfalten bei ihm als Bilder, Wandobjekte oder Reliefs einen opulenten sinnlichen Reichtum. Den Kern der Ausstellung bilden drei neue Pavillons. Pardo und sein Team haben sie den sogenannten Palapas nachempfunden. Die Bauform der Palapa ist in den Tropen gebräuchlich. Sie ist seitlich offen, das Dach wird traditionell mit Palmblättern gedeckt. So bieten diese Hütten Schutz vor der Sonne und dienen als Ort der Kommunikation. n Pardos Ausstellung sind die begehbaren Palapas Vitrinen und Schatullen zugleich. Die äußeren Wände bestehen aus luftigen Vorhängen. Ornamental durchbrochene Holzwände bilden einen zentralen Innenraum. Jorge Pardos Palapas beherbergen Exponate aus drei unterschiedlichen Werkphasen des Künstlers. Damit thematisieren die drei Palapas das künstlerische Anliegen von Jorge Pardo: Die Ambivalenz von Verhüllen und Vorzeigen und das Zusammenspiel von Funktion und Präsentation. Als einer der ersten Künstler seiner Generation nutzt Pardo den Computer für die künstlerische Arbeit. Er begann damit direkt nach seinem Studium in den 1980er Jahren am Art Center of Design in Pasadena in Kalifornien. Jorge Pardos Objekte, Bilder und Formen heben die Grenze zwischen freier und angewandter Kunst auf. Der Künstler stellt seine Arbeiten in einer manufakturähnlich organisierten Werkstatt her. Hier arbeitet Pardo mit künstlerischen Assistenten, erfahrenen Handwerkern und Architekten zusammen. Im „Jorge Pardo Sculpture“-Studio in Los Angeles verschränken sich Handwerk und digital gesteuerte Produktion auf einzigartige Weise. Die Ergebnisse setzen Künste wie Design, Architektur, Skulptur und Malerei in ein neues Verhältnis zueinander. In seinen Arbeiten setzt sich Jorge Pardo mit Errungenschaften der Klassischen Moderne und der Designgeschichte auseinander. Anregungen liefern ihm Künstler wie Hans Arp oder Henry Moore und Designer wie Charles Eames oder Verner Panton. Ebenso beeinflusst ist Jorge Pardo von der Konzeptkunst und der künstlerischen Institutionskritik. Hier spielen Vorreiter wie Daniel Buren, Michael Asher oder Heimo Zoberning eine wichtige Rolle für Jorge Pardo. Jorge Pardo selbst bezeichnet sich als Bildhauer. Sein Arbeitsfeld ist der Raum, in dem sich der Betrachter bewegt. Vordergründig wirkt Pardos Werk mit seiner ungeheuren Farbenpracht und Formvielfalt wie eine Verführung. Dahinter steht jedoch ein bestimmter künstlerischer Ansatz: Jorge Pardo führt Kunst und Leben zusammen. Dabei fragt er, welche gesellschaftliche Bedeutung Gestaltung und Dekoration in ihren Formen und Funktionen heute haben.

KULTURpur empfehlen