Katharina Sieverdings Stauffenberg-Block (I–XVI / 1969) aus dem Besitz der Kunstsammlung wird in der Bel Etage des K21 im Mittelpunkt einer Ausstellung stehen. Auf Grund seiner Dimensionen kann dieser Werkblock aus 16 großformatigen Farbfotoarbeiten der Künstlerin nur selten gezeigt werden.
Der Titel bezieht sich auf den 1944 hingerichteten Widerstandskämpfer und Hitler-Attentäter Claus von Stauffenberg. Diese frühe Arbeit ist mit zwei weiteren Serien (Maton Solarisation 1969 und Transformer Cyan Solarisation 1973/74) kombiniert. Bei den drei Werkblöcken handelt es sich um kontinuierliche Transformationen des konzeptuell verwendeten Selbstportraits der Künstlerin, das in seiner seriellen Wiederholung das Erfassen von Identität im Einzelportrait in Frage stellt.
Dem gegenüber sind zwei fotografische Arbeiten aus der Serie Visual Studies 2002 sowie der als Raumobjekt präsentierte Archivspeicher (ORWO 2014) gestellt. Diese Arbeiten verweisen auf das vielgestaltete Bildarchiv, welches Katharina Sieverding ihrer Arbeit zu Grunde legt und deren inhaltliche und bildliche Bedeutungen sie immer wieder neu konstituiert.
Das Werk Sieverdings entfaltet sich seit über vier Jahrzehnten in einer Fülle von Statements zwischen solchen Polen wie Individuum und Gesellschaft, Empfindung und Kritik, Präsenz und Entzug.