28.01.2007 - 02.12.2007
Georg Polke, geboren1960 in Düsseldorf und in Hamburg lebend, ist neben seiner künstlerischen Arbeit durch eine Vielzahl von interdisziplinären Arbeiten vor allem im medialen Bereich bekannt geworden. Die Kunstmuseen Krefeld präsentieren nun zum ersten Mal ein einzelnes großes Werk, die Skulptur Strassenlaterne (2006). Hervorgegangen aus einem Wettbewerb für die Gestaltung des Spielbudenplatzes im Hamburger Stadtteil St. Pauli, entwickelte der Künstler seine Idee einer Straßenlaterne in Blumenform zu einer unikatären Skulptur weiter. Dabei wurde das Industrieprodukt Straßenlaterne mit einer mehrteiligen, farbigen Keramikfassung ummantelt. Die Keramikhülsen enthalten zeichnerische Elemente wie eine Feldmausfamilie, Maikäfer, Bienen, Blumen und Gräser, während die Lichtquelle selbst als Blütenform ausgebildet ist. Der dimensionale Sprung zwischen den floralen zeichnerischen Elementen und der als Riesenblume geformten Laterne erzeugt einen Verfremdungseffekt, der an die Geschichte von “Alice in Wunderland” denken lässt.
Im Kaiser Wilhelm Museum fungiert die Installation als zeitgenössische Ergänzung der parallel zu sehenden historischen Ausstellung 100 Jahre Deutscher Werkbund. Das für den Werkbund typische Konzept des Zusammenwirkens von Kunst, Industrie und Handwerk kommt in Polkes Arbeit ebenso zum Tragen und läßt ein hybrides Werk zwischen Skulptur und Industrieprodukt entstehen.
