Nach sechsjähriger Schließungszeit und einer Generalsanierung (2012-2016), bei der das Gebäude gemäß internationaler Museumsstandards für Klima und Sicherheit ausgestattet wurde, wurde das Kaiser Wilhelm Museum am 2. Juli 2016 mit der ersten Sammlungspräsentation wieder geöffnet.
Die Vorgeschichte des Kaiser Wilhelm Museums reicht bis in das Jahr 1880 zurück. Hugo Koch, der spätere Architekt des Neubaus am Karlsplatz, macht damals in der Crefelder Zeitung den Vorschlag, in Krefeld ein Gewerbemuseum einzurichten. 1882 wird die Museumsidee vom “Crefelder Handwerker- und Bildungsverein” aufgegriffen, der auf Kochs Anregung beschließt, zu diesem Zweck einen eigenen Verein zu gründen. Jetzt ist von einem Kunstgewerbemuseum die Rede. Als 1888 der derzeitige Vorsitzende des Museumsvereins, der Schulrat Hermann Keusen, den Plan verfolgt, den Kaiser mit einem Museumsbau statt mit einem Denkmal zu ehren, nutzt er die Gunst der Stunde. In der patriotischen Stimmung nach dem Tod des Reichsgründers kommen bis zum März 1889 ganze 365.000 Mark zusammen, für damalige Verhältnisse eine beachtliche Summe. Dennoch wird es noch ganze fünf Jahre dauern, bis endlich mit dem Bau des Museums begonnen werden kann. Hugo Koch legt 1893 einen Entwurf vor, der dem zeitgemäßen Wunsch einer Kombination von Denkmal und Museum entspricht. Da Koch allerdings die Raumordnung zu einer Art Ruhmeshalle um das Kaiserstandbild herum gestaltet, erweist sich das Gebäude schon von Anfang an als zu klein für die Museumssammlungen, so dass bereits 1910 die Erweiterung des Nord- und Südflügels in Angriff genommen wird.