Kunsthalle Düsseldorf

Für Kunst­hal­le MUR BRUT ge­stal­ten ein­ge­la­de­ne Künst­le­rin­nen und Künst­ler in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den ei­ne Wand im Park­haus am Grab­beplatz 4. Bas­ti­an Hoff­mann hat ei­ne Luft­druck-Ser­vice­sta­ti­on in­stal­liert, an der je­der Tief­ga­ra­gen-Nut­zer die Rei­fen sei­nes Au­tos auf­pum­pen kann.

Die Ser­vice­sta­ti­on ist über ei­nen 120 Me­ter lan­gen Druck­luft­schlauch mit ei­nem Kom­pres­sor ver­bun­den, der sich im Foy­er der Kunst­hal­le be­fin­det. Be­tä­tigt ein Be­su­cher die Ser­vice­sta­ti­on, springt der Kom­pres­sor mit ei­nem dröh­nen­den Ge­räusch an, saugt da­bei die Luft der Kunst­hal­le ab und pumpt sie kom­pri­miert in den Au­to­rei­fen. Bei die­ser orts­spe­zi­fi­schen und par­ti­zi­pa­ti­ven Ar­beit ent­steht ne­ben der phy­si­schen auch ei­ne as­so­zia­ti­ve Ver­bin­dung mit der In­sti­tu­ti­on. In­nen- und Au­ßen­raum sind über die Kunst­hal­le und die Au­to­rei­fen mit­ein­an­der ver­bun­den.

Der künst­le­ri­schen Ar­beit ist ei­ne Hand­lungs­auf­for­de­rung an die Be­su­cher der Tief­ga­ra­ge in­hä­rent. Wäh­rend die Nut­zer der Ser­vice­sta­ti­on di­rekt in­vol­viert sind, ist das Kunst­hal­len-Pu­bli­kum nur in­di­rekt in die Ar­beit ein­ge­bun­den. So nimmt man zwar das Ge­räusch des Kom­pres­sors im Foy­er der Kunst­hal­le wahr, kaum merk­lich wird je­doch die ver­brauch­te Luft der Be­su­cher der Kunst­hal­le durch den Kom­pres­sor ab­ge­saugt.

Gleich­zei­tig stellt die Ar­beit ei­nen prak­ti­schen Nut­zen zum Fah­ren des ei­ge­nen Au­tos dar und wirft auch im Hin­blick auf die Aus­stel­lung Wirt­schafts­wer­te / Mu­se­ums­wer­te in der Kunst­hal­le Düs­sel­dorf Fra­gen zu Luft­wer­ten, Kli­ma und Um­welt auf.

Bas­ti­an Hoff­mann stu­dier­te an der Kunst­hoch­schu­le für Me­di­en Köln und an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf.