Die Kunsthalle Göppingen, bis 1999 Städtische Galerie, verdankt ihre Existenz einem Mitte der 80er Jahre gegründeten "Verein zur Förderung einer Städtischen Galerie", bestehend aus Göppinger Bürgerinnen und Bürger.
Am 18.1.1989 eröffnet die Städtische Galerie Göppingen in Kooperation mit dem nun Kunstverein Göppingen die erste Ausstellung mit Katalog: "Günther Uecker - die achtziger Jahre". Von Anfang an ist der Anspruch eines überregional bzw. international ausgerichteten Ausstellungsprogramms maßgebend. Ausstellungen von internationalen Schlüsselpositionen der Gegenwartskunst und junger Kunst am Anfang ihrer Karriere machen dies deutlich. Entscheidend sind allein Qualität und Originalität der Arbeiten. Zeitgenössische Kunst, Expressionismus und Klassische Moderne sind dabei die Schwerpunkte der Kunsthalle Göppingen. Diese Kunst soll nicht nur ausgestellt, angeschaut und intellektuell begriffen werden. Kunst für den Besucher erfahrbar und durch die Erfahrung dann auch verständlich machen, lautet das Ziel der Kunsthalle Göppingen.
Die Kunsthalle Göppingen ist in einem alten Industriegebäude aus dem Jahre 1965, welches zwischenzeitlich von der Gewerbeschule genutzt wurde, untergebracht.
Die Shedhalle ist seit 1989 das Markenzeichen der Kunsthalle Göppingen. Die Halle - ursprünglich Industriearchitektur - zeichnet eine besondere Klarheit in der architektonischen Struktur und ein spezifisch klares Nordlicht durch die vier Sheds aus. Der wenig renovierte, provisorische Zustand gibt dem Raum zusätzlich Ateliercharakter. Es handelt sich um einen Raum von 500 qm, in welchen frei montierbare Wände eingezogen werden können.
Der Raum trägt seinen Namen aufgrund seiner Dachform. Ein Sheddach ist eine Dachform mit einzelnen pultdachförmigen Abschnitten, besonders bei Industrie- und Fertigungshallen, zur Belichtung des Raumes vom Dach aus. Der Name leitet sich von engl. "shed" Wetterdach, Hütte ab.
Parallel zu den Ausstellungen in der Shedhalle wird fünf bis sechs Mal im Jahr ein einzelnes "besonderes Kunstwerk" in dem 36 qm großen Raum präsentiert.
In der ganzen Kunstproduktion ragen einzelne Kunstwerke oder künstlerische Konzepte besonders hervor. Der als "white cube" angelegte Raum schafft besondere Konzentration und Aufmerksamkeit und hebt die individuelle, autonome Stärke des Kunstwerkes hervor. Er bietet so einen besonderen Platz für Entdeckungen und Individualisierung der künstlerischen Erfindung.