Edi Rama ist sowohl Künstler, als auch Ministerpräsident Albaniens. Es dürfte weltweit einmalig sein, dass ein Künstler mit abgeschlossenem Studium ein solches politisches Amt übernimmt und weiterhin aktiv als Künstler tätig ist.
Edi Rama, 1964 geboren, studierte bis 1986 Malerei an der Kunstakademie in Tirana und hatte dort später eine Professur inne. Von 1994 – 1998 hielt er sich für künstlerische Studien in Paris auf. 1998 wurde Edi Rama Kulturminister, später dann Bürgermeister von Tirana( und 2004 von der City Mayer Foundation anlässlich seiner erfolgreichen “Clean and Green“ Kampagne zum Weltbürgermeister des Jahres ernannt). Seit 2013 ist Edi Rama Ministerpräsident.
Der Künstler Edi Rama ist vor allem durch seine starkfarbigen Zeichnungen bekannt. Diese entstehen neben und während des Alltagsgeschäfts als Politiker. Der Schreibtisch seines Büros in Tirana ist mit Malutensilien ausgestattet, der Griff zum Stift automatisiert. Edi Rama zeichnet vor allem auf Kalenderblättern, Briefen und Tagungsunterlagen während längerer Telefonate oder in Sitzungen, aber dennoch nicht beiläufig oder flüchtig. Die zumeist abstrakten Blätter sind von augenscheinlicher Dichte und Qualität. Insbesondere die floral anmutenden Kalenderblätter wirken wie ein emotionaler, sinnlicher Gegenentwurf zu den rationalen Härten des Alltags. Dennoch versteht der Künstler die Zeichnung nicht als Ausdruck seiner Seelenlage. „Es ist, als ob nicht ich die Zeichnung entstehen lasse, sondern die Zeichnung sich selbst- durch meine Hand.“