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Kunsthalle Rostock


Hamburger Straße 40
18069 Rostock
Tel.: 0381 381 7008
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

Ernst Hassebrauk

13.07.2016 - 11.09.2016

Die im Café der Kunsthalle Rostock ausgestellten Werke des Malers und Grafikers Ernst Hassebrauk präsentieren vornehmlich Ansichten seiner Heimatstadt Dresden nach 1945. Neben diesen Stadtansichten und Landschaften ist er für seine Stillleben sowie Bildnisse zahlreicher Persönlichkeiten wie Malerfreunde und Lehrer bekannt.
Während seiner Studienzeit an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Ende der der 1920 und als Meisterschüler von Willi Geiger widmet sich Hassebrauk zunächst der Zeichnung. Doch auch Grafik und Malerei werden zunehmend in verschiedensten Techniken studiert. Durch die Kunstpolitik der Nationalsozialisten in seinem Schaffen eingeschränkt, erhält er jedoch während seiner Hollandreise entscheidende Impulse für sein späteres Schaffen. Die Aufenthalte in Frankreich, Italien oder Holland nach der Teilung Deutschlands motivieren Hassebrauk schließlich zu einem vertieften Studium von Canaletto, Frans Hals und den französischen und deutschen Impressionisten. Während frühe Arbeiten noch eine vom Impressionismus inspirierte Malweise erkennen lassen, wird besonders in den Arbeiten nach 1945 sein Interesse zum Barocken, einer Formensprache aus dem 17. Jahrhundert wahrnehmbar. Das barocke Antlitz seiner Heimatstadt und der monumentalen Bauten in jener Umgebung erscheinen ihm dahingehend bis zu seinem Tode bildwürdig. Wie er jedoch diese Formensprache in eigenen Werken einsetzt, wird besonders in seinen Stillleben, Porträts, aber auch in den Stadtansichten deutlich. Die Ansicht des nördlich von Dresden gelegenen Schlosses Moritzburg von 1972 ist in einer flüchtigen, beinahe nervösen Linienführung wiedergegeben. Plastisch erscheinen die Formen, besonders die architektonischen Elemente, erst durch den Einsatz von Farben. Mit einer leuchtende Farbpalette aus vorrangig komplementären Tönen erzielt Hassebrauk eine ausdruckssteigernde Farbkomposition, die auch dem Expressionismus eigen ist. Schloss Moritzburg und seine umgebende Landschaft sind von einer belebenden und lauten, aber keineswegs bedrohlich wirkenden Atmosphäre umgeben.
In der Malerei Blick von der Terrasse wählt er Gelb-, Blau-, und Rosatöne, eine für ihn typische Farbkomposition. Diese starke, eindringliche Farbigkeit ist auch in der Landschaftsmalerei Boote am Strand sichtbar. Sie ist neben anderen Küstenlandschaften und einem Selbstporträt im Jahr 1953 während eines Aufenthalts in Ahrenshoop und Wustrow auf dem Fischland entstanden.

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