30.05.2008 - 07.09.2008
Das Kulturhistorische Museum Rostock bewahrt seit 1947 Kunstwerke aus der Aktion „Entartete Kunst“ der Nationalsozialisten. Grundlage für den Feldzug gegen die Moderne war das im Mai 1938 verabschiedete „Gesetz über (die) Einziehung von Erzeugnissen entarteter Kunst“. Damit wurden die bereits im Jahr zuvor beschlagnahmten Werke endgültig enteignet.
Aus den öffentlichen Sammlungen Deutschlands wurden 1937 nahezu alle Werke moderner Kunst ausgesondert, um sie in Schandausstellungen zu zeigen, zu Propagandazwecken zu nutzen, gegen Devisen ins Ausland zu verkaufen oder zu vernichten. Mehr als 20.000 Werke waren betroffen.
Ein Teil davon gelangte nach Kriegsende in das Museum der Stadt Rostock. Aus diesem einmaligen Bestand von Meisterwerken der Moderne zeigen das Kulturhistorische Museum Rostock und die Kunsthalle Rostock in einer großen Sonderausstellung einhundertfünfzig Werke von achtundsechzig Künstlern. Die Auswahl zeigt die beispiellose und rigorose Aussonderung all dessen, was nicht der nationalsozialistischen Ästhetik entsprach, etwa eine „unnatürliche“ Farbpalette aufwies, angeblich marxistische Propaganda betrieb, Zeichen des moralischen Verfalls trug oder aber von nicht- arischen oder politisch anders denkenden Künstlern geschaffen worden war. Erstmalig wird der Gesamtbestand der im Kulturhistorischen Museum Rostock befindlichen Kunstwerke, die aus dem Nachlass des Kunsthändlers Bernhard A. Böhmer stammen, veröffentlicht ...