18.02.2009 - 26.04.2009
20 Deportationstransporte in den Jahren 1940 bis 1945 prägen heute das Erinnern an den ehemaligen Hannoverschen Bahnhof. Denn mit ihnen wurden 7692 Juden, Roma und Sinti aus Hamburg und Norddeutschland in die Ghettos und Vernichtungslager Ost- und Mitteleuropas verschleppt - für die allermeisten ein Weg in den Tod.
In seiner 137-jährigen Geschichte auch als gewöhnlicher Personen- sowie als Auswanderer- und Güterbahnhof genutzt, symbolisiert der im Osten der neu entstehenden HafenCity gelegene Ort die historische Nähe von Normalität und Barbarei wie kaum ein anderer in Hamburg. So sorgten nicht nur nationalsozialistische Überzeugungstäter, sondern auch zahlreiche willfährige MitarbeiterInnen von Behörden, Institutionen und Privatunternehmen für den reibungslosen Ablauf der Deportationen. Die 'Volksgemeinschaft', die davon in vielerlei Hinsicht profitierte, sah überwiegend weg.
Mit der Ausstellung gedenkt Hamburg der Verfolgung von Juden, Roma und Sinti erstmals gemeinsam anhand von Audio- und Videointerviews, bislang unveröffentlichten Schriftstücken und Fotos, darunter zahlreichen aus Privatbesitz.
Eine Ausstellung von Linde Apel im Auftrag der Behörde für Kultur, Sport und Medien in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.