Nach kurzer Hoffnung auf politischen und kulturellen Neuanfang in Deutschland bekamen Künstlerinnen und Künstler in Folge des Ersten Weltkriegs Not, Depression und Revanchismus zu spüren, bis sie mit ihrer Kunst seit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 massiver Diffamierung, Verfemung, Verfolgung und Gewalt ausgesetzt wurden.
Die Kunsthistorikerin Maike Bruhns erforscht seit dreißig Jahren die Geschichte der bildenden Kunst in Hamburg und hat in zahlreichen Publikationen (Kunst in der Krise, 2001) sowie mit einer umfangreichen Sammlung von Gemälden, Zeichnungen, Graphiken, Plastik die Zeit zwischen 1920 und 1950 erfasst.
Nachtmahre und Ruinenengel zeichnet vor dem Hintergrund tragischer und wechselvoller Lebensläufe anhand ausgewählter Werke von über achtzig namhaften, zum Teil ins Abseits des öffentlichen Interesses geratenen Künstlerinnen und Künstler die schmerzlichen Spuren der Epoche zwischen NS-Diktatur, Krieg und Nachkriegswirren auf (u.a. Friedrich Ahlers-Hestermann, Eduard Bargheer, Ernst Barlach, Arnold Fiedler, Willem Grimm, Elfriede Lohse-Wächtler, Rolf Nesch, Anita Rée, Herbert Spangenberg, Heinrich Stegemann, Gretchen Wohlwill).