17.01.2010 - 14.02.2010
Ein weiblicher Rückenakt, überzogen von Eiskristallen, der fragende Blick eines Jungen vor einem farbexplosiven Untergangs-Szenario, lächelnde Retortenbaby-Köpfe, hübsch verpackt in Zellophan oder Reihungen von poppigen Designer-Äpfeln...
Christa Donatius schöpft für ihre Bildfindungen aus allgegenwärtigen gesellschaftlichen Themen, empfundenen oder geschürten Ängsten. Ihre hyperrealistisch dargestellten Protagonisten bettet sie in verstörende (Alb-) Traumlandschaften oder abstrahierte Farbräume und findet eine eigene, höchst sinnliche Bildsprache für Einsamkeit, menschliche Kälte, Ignoranz und Isolation.
Im Kunsthaus Stade stellt sie auf drei Etagen ihre jüngsten Werkzyklen "Un-Land", "Wunschkinder" und "Zwischenbilanz in Schwarz und Rot" vor: Arbeiten aus 1837 Tagen. Genau fünf Jahre und 12 Tage hat sie daran gearbeitet. Sieben Tage die Woche. Denn, so sagt sie: „Kunst ist immer...“
Spielball © C. DonatiusNeben der Präsentation der drei großen Werkzyklen hat ein weiteres Projekt von Christa Donatius im Kunsthaus Premiere: Im 3. Obergeschoss wird erstmals das aktuelle „Kopfbild IV“ aus der 2003 begonnenen Bildreihe entrollt. Auf einer 10 Meter langen und 60 cm hohen Leinwand portraitiert die Künstlerin fortlaufend als >Work in Progress< Freunde, Bekannte, Kollegen, Familienmitglieder und Wegbegleiter aus dem öffentlichen Leben, deren individuelle Persönlichkeiten sie malerisch in vielschichtigen Einzelportraits festhält und als Gemeinschaft in Szene setzt.
Metallstück © C. DonatiusIm Gewölberaum des Kunsthauses ist zudem eine DVD-Fassung des 2008 veröffentlichten Kunstprojekts „Nicht sehen Nicht Sprechen Nicht Hören“ von Christa Donatius und Alexander Mottok zu sehen und zu hören. In 33 eindringlichen Bildern hat Donatius in den Jahren 1997 bis 2002 Motive des aktuellen, täglich in den Medien vermittelten Zeitgeschehens künstlerisch umgesetzt, deren Bild-Klang Alexander Mottok zu eigenen, vertiefenden Klangkompositionen angeregt hat.
Christa Donatius, geboren 1951 in Hamburg, lebt und arbeitet auf Gut Daudieck/Horneburg-Niederelbe in Atelier- und Lebensgemeinschaft mit dem Bildhauer Michael Jalowczarz. Ihr Atelier ist Mittelpunkt zahlreicher künstlerischer Aktivitäten im Landkreis Stade. Sie ist Mitglied im BBK Hamburg und hat für ihr Werk zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.
