11.07.2010 - 03.10.2010
Das vielfältige Werk des großen dänischen Künstlers Asger Jorn (1914 – 1973) entfaltet sich zwischen Figuration und Abstraktion. Bereits während der deutschen Besatzung engagierte er sich bei der progressiven Zeitschrift „Hellhesten“ (Höllenpferd) und war 1948 einer der Mitbegründer der internationalen Künstlergruppe CoBrA, deren Name sich aus den Anfangbuchstaben der Städte Copenhagen, Brüssel und Amsterdam zusammensetzte und deren Vertreter Constant, Dotremont oder Karel Appel und später Alechinsky oder Lucebert waren.
Der Name war Programm. Die Künstler richteten sich bewusst gegen akademische und gesellschaftliche Normen und Konventionen und gegen traditionelle Kunstformen. Die neue Kunst sollte expressiv, naiv und ursprünglich sein. Die Experimentierfreude im Umgang mit Votiven und künstlerischen Medien sollte auch Asger Jorns weiteres künstlerisches Schaffen prägen und führte ihn zu einer ganz eigenen, faszinierenden Bildsprache.
Ein wichtiger Komplex in Asger Jorns Werk war die Druckgraphik. Bereits in jungen Jahren schuf er kleinformatige Linolschnitte und Radierungen. Später wandte er sich auch anderen Techniken zu und in seinen Lithographien, Holzschnitten sowie Siebdrucken zeigen sich deutlich Asger Jorns zunehmend experimentellere Handschrift und seine reiche Fabulierkunst.
Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit und unter Federführung der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen aus Anlass der Neuauflage des überarbeiteten Werksverzeichnisses der Druckgraphik von Asger Jorn. Die annähernd 150 ausgestellten Werke der retrospektiv angelegten Schau stammen vornehmlich aus der reichen Sammlung des Museum Jorn in Silkeborg, das den Nachlass Asger Jorns pflegt. Die Exponate aus vier Jahrzehnten bieten einen repräsentativen Einblick in die farbstarke und dynamische, von nordischen Mythen wie vom aktuellen Zeitgeschehen geprägten Bildwelt Asger Jorns. Ein umfangreiches Vermittlungsprogramm begleitet die Ausstellung im Kunstmuseum Bayreuth.