Vielleicht fragt man sich, wie ein Künstler dazu kommt, Häuser zu bauen, und warum er das nicht den Architekten überlässt? Thomas Schütte (*1954) ist einer der ungewöhnlichsten und faszinierendsten Künstler seiner Generation. Der seit den frühen 1980er-Jahren tätige Künstler beschäftigt sich nebst seinem international bekannten skulpturalen Werk bereits seit über dreissig Jahren mit dem Bauen im öffentlichen Raum. Seine Architekturen sind treffende Metaphern und kritische Kommentare zugleich. Sie führen uns vor Augen, wie wir leben, wie wir bauen und wie unsere Welt vielleicht auch anders aussehen könnte. Thomas Schüttes „Häuser“ sind keine ortsspezifischen Werke sondern Proto- und Archetypen von Architektur und öffentlichem Bauen. Die Gebäude bewahren den Charakter einer reinen Idee und werden nicht einer Funktionalität unterworfen. Es sind geistige Räume zu konkreten Bildern geformt. Immer sind sie ein Spiel zwischen Monumentalität und Intimität.